Oktopus Schonzeit gescheitert

16.12.2017

Unglücklicherweise war die Tintenfisch Schonzeit von Oktober bis anfangs Dezember 2017 nicht erfolgreich. Zu Beginn wurden in gewissen Gebieten die kommunalen Gesetze/Regeln für eine kurze Zeit respektiert. Für uns Organisatoren war klar, dass teilweise 'gewildert' werden wird. Aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass sich eine aktive und starke Opposition bildet und auch die Durchsetzung der Regeln in den einzelnen Dörfern zu schwach ist.

In Bwejuu wurde die Schonzeit gar nicht erst eröffnet, da die Fischer Komitees sowie die Ältesten von Bwejuu, das Projekt in ihrer Gemeinde ungenügend kommuniziert hatten. So hat sich das im Norden liegende Michamvi zwangsläufig auch dagegen entschieden ihre Riffe zu schließen. Es war von Vornherein klar, dass sie als kleine Gemeinde ihre Grenzen des Schongebiets nicht im Alleingang sichern können.

In Makunduchi, Jambiani und Paje wurde das Schutzgebiet anfänglich respektiert. Aber dann formierte sich in Jambiani eine Gruppe von starken Opponenten. Mehrheitlich die Fischer ohne Lizenz sowie diejenigen welche mit illegalen Gerätschaften fischen. Sie sind daher per se nicht Mitglieder der Komitees! Die Gruppe verlangte Kompensation was nicht in Frage kam. Das wäre nicht nachhaltig. Die Opponenten wollten nicht verstehen, dass eine Oktopus Schonzeit vor allem ihnen selbst zu Gute kommt!

Einige Mitglieder dieser Gruppe agitierten sehr intensiv. Supporter und Organisatoren wurden bedroht und mit üblen Gerüchten verunglimpft. Sogar nach einer Intervention des Direktors des Fischerei Ministeriums ignorierten sie weiterhin die lokalen Gesetze. Niemand im Dorf hatte die Courage sie zu stoppen oder sogar zu verhaften. Wahrscheinlich hätte ein wirklich starkes Zeichen ausgereicht.

Octopus hunter in action in Bwejuu

Octopusfängerin in Bwejuu by © Tommy Trenchard & Aurelie Marrier d'Unienville

In Makunduchi wiederum wurden zwei Wilderer von der offiziellen Küstenwache (DORIA) verhaftet aber leider nach Zahlung eines Schmiergelds wieder freigelassen. Sie erhielten sogar ihr illegales Fanggerät zurück! Die Geschichte ging wie ein Lauffeuer herum und überall realisierten die Fischer, dass die Durchsetzung in den Communities nicht gewährleistet werden kann und begannen wieder mit der Jagd auf den Tintenfisch.

Wir werden weitermachen. Die Diskussionen unter den Dorfbewohnern sind intensiv und dauern an. Über Tage war die Schonzeit Thema No. 1. Sogar im Radio wurde diskutiert. An einem Meeting in Jambiani erschienen über 200 Personen, unter ihnen eine grosse Frauengruppe. Frauen haben gegen die Männer keine Chancen da diese schwimmen können mit Tauchmasken sowie Harpunen jagen. Die Oppositionsgruppe konnte am Meeting gerade Mal 22 Sympathisanten aufbieten.

Im Namen aller Organisatoren und Projektpartner möchten wir uns für die Unterstützung bedanken. Der Dank gilt auch den über hundert Hotels und Restaurants welche geduldig das Projekt unterstützt haben.

Wir werden unsere Sensibilisierungs Kampagne ausbauen und an einer besseren Organisation der Durchsetzung der lokalen Gesetze arbeiten. Und wir werden das direkte Gespräch mit den Opponenten suchen.

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