Pilotprojekt für die Produktion von Menstruationsschwämmen lanciert

26.03.2018

Der Menstruationsschwamm ist ein absolut nachhaltiges Naturprodukt und gehört zu den ältesten Hygieneartikeln. Er wird ähnlich wie ein Tampon verwendet und hat gegenüber den herkömmlichen Einwegtampons oder -binden den Vorteil, dass er gereinigt und über mehrere Menstruationszyklen verwendet werden kann. Zudem ist er frei von chemischen Schadstoffen. Wiederverwendbare Produkte für die Menstruationshygiene werden heute immer beliebter. Viele vor allem junge Frauen in Afrika können sich keine Binden oder Tampons leisten. Zudem stellt die Entsorgung der Hygieneartikel ein grosses Problem dar.

2017 sind wir von ACRA angegangen worden, ob wir Menstruationsschwämme liefern können. Unsere Schwämme wurden in der Folge getestet und für gut befunden. Aber für unsere Schwamm-Farmerinnen sind Menstruationsschwämme nicht attraktiv, da nur kleine Naturschwämme in der Grösse unserer ‚Setzlinge’ benötigt werden. Unsere Farmerinnen verdienen ihr Geld nur wenn sie grosse Schwämme verkaufen können.

Drohnenaufnahme Schwammfarmen

Drohnenaufnahme Schwammfarm Jambiani

Vor längerer Zeit haben wir an der Küste von Tanzania in Pangani/Ushongo eine andere Spezies entdeckt, die sich für kleine Schwämme eignen könnte. Aber lässt sie sich auch in genügend grosser Anzahl finden? Und kann sie überhaupt kultiviert werden? Obwohl wir bei unserem ersten Besuch am Strand von Ushongo nach kilometerlangen Suche ein paar tote Exemplare der gesuchten Spezies finden konnten, haben wir beim ersten Besuch in Ushongo die lebende Spezies im Wasser nicht entdeckt.

Okala sucht Schwämme

Schwammsuche an der Ushongo Beach

Nachdem wir lange mit der Finanzierung kämpfen mussten, konnten wir im März zusammen mit der Beach Marine Unit (BMU) von Ushongo endlich ein kleines Pilot-Forschungsprojekt starten.
Wir haben Said und Salimu, zwei lokale Fischer von Ushongo, angestellt, um uns bei unserer Forschung zu unterstützen und nach besagter Spezies zu suchen. Sie sind angelernt, Schwämme mit den gesuchten Produkteeigenschaften zu erkennen und in der neu aufgebauten Testfarm auszuprobieren, ob sich die Schwämme auch nachhaltig kultivieren lassen.

Okala trainiert Ushongo Fischer

Training von Ushongo Fischern durch Projektleiter Okala

Beim nächsten Besuch, der für Juli geplant ist, wird uns Kerstin von Kasa Divers mit Tanks unterstützen. Sie ist u.a. engagiert in der NGO Friends of Maziwe, welche das Maziwe Island Marine Reservat aufgebaut haben. Im selben Zug werden wir  abklären, ob ein Bedarf an Ankerbojen besteht, um das geschützte Riff um Mazwie Island vor Ankerschäden zu bewahren, so wie wir das bereits in Zanzibar und Mafia tun.

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