Juni – August 2010: Anpassen der Kulivierungsmethode

05.06.2010

Mit tatkräftiger Unterstützung des Biologen Nacho Huelva passen wir die Kultivierungsmethode den strömungsreichen Bedingungen an. Wir beauftragen einheimische Handwerker mit der Herstellung von Netzpanels.

Ramadan am Knüpfen der Netzpanels

Durch die rundum Fixierung in Netztaschen soll der Verlust von Schwammsetzlingen bei starker Strömung verhindert werden (vgl. Farming Sponges to Supply Bioactive Metabolites and Bath Sponges: A Review, Alan Duckworth, 2009).55

Die von der Strömung gut mit frischem Wasser und somit auch mit Nährstoffen versorgten Netzpanels erweisen sich als ideales Substrat für den Bewuchs durch andere Organismen, insbesondere Makroalgen. Aufgrund des steigenden Eigengewichts der Panels muss die Konstruktion der Farm verstärkt werden. Es werden dickere Seile, zwei weitere Bojen und vor allem bessere Anker eingesetzt.

Okala kommt in den Genuss einer Tauchausbildung und kann nun auch beim Ausbau der Farm unter Wasser aktiv teilnehmen.

Okala & Nacho sammeln Daten vergrössern

Parallel wird intensiv nach kommerziell brauchbaren Schwämmen gesucht. Der südliche Teil der Ostküste sowie die Gebiete Menai- und Chwaka Bay werden regelmässig betaucht. Hierzu erhalten wir tolle Unterstützung von lokalen Tauchorganisationen, allen voran Buccaneer Diving im benachbarten Paje. Von Fischern und lokalen Tauchern, die nach Seegurken tauchen, erhalten wir wertvolle Hinweise auf mögliche Tauchgründe für interessante Schwammspezies.

Geeignete Schwämme werden fotografiert und deren Umgebung dokumentiert. Teile der Schwämme werden vorsichtig abgeschnitten um die Tiere möglichst wenig zu verletzten und um die Regeneration des verbliebenen Teils zu gewährleisten. Gesammelte Samples werden zur Untersuchung der Kultivierbarkeit unmittelbar in die Farm eingesetzt. Um Aufschlüsse über das Skelett und die kommerzielle Verwendbarkeit zu gewinnen, wird parallel jeweils mindestens ein Sample weiterverarbeitet.

Lange Transporte und Zwischenlagerung an Land sind die grössten Hürden bei der Suche nach neuen Spezies und Setzlingen. Schwämme sind sehr sensibel und sterben bei ungenügender Frischwasserzufuhr (vor allem aufgrund des hohen Sauerstoffbedarfs) oder grossen Temperaturschwankungen rasch. Je schneller ein Fund direkt in die Farm gebracht werden kann desto grösser die Chance, dass alle Samples überleben.

Simon Ellis – Betreiber des Schwammfarm Projektes in Phonpei, Mikronesien besucht uns in Jambiani, besichtigt die Farm und unterstützt uns bei der Suche nach geeigneten Schwammspezies. Viele seiner praktischen Ratschläge konnten wir direkt in unser Projekt implementieren.

<< zurück