Juli bis September 2012: Pole Pole!

08.09.2012

Nach der grossen Regenzeit sind wir wieder zurück in Zanzibar und werden etwas enttäuscht. Die Schwämme sind in den letzten zwei, drei Monaten kaum gewachsen. Wir müssen daher unsere Erwartungen, noch dieses Jahr die ersten beiden Pilotfarmen zu eröffnen, vorerst begraben. Wir denken das das bisher geringe Wachstum eventuell auf folgende drei Faktoren zurückzuführen ist:

  1. Die scharzen Schwämme sind in der Lagune von Jambiani nicht heimisch. Sie kommen von der 20 km entfernten Südküste (Mtende) wo sich ihr Habitat sehr wahrscheinlich von den Bedingungen in unserer Testfarm unterscheidet. Eventuell ist das Nahrungsangebot unterschiedlich oder die Strömungsverhältnisse sind anders. Oder was könnte wohl der Grund dafür sein, dass die Schwämme in der Lagune nicht heimisch sind?
  2. Wir beobachten in der grossen Testfarm - und noch viel mehr in der kleinen Farm, nahe den Seaweed Feldern - einen saisonal schwankenden, oft sehr starken Bewuchs der Schwämme durch Algen und andere Organismen. Behindert dies die Volumenzunahme? Braucht der Schwamm seine ganze Energie für die Verteidigung gegen das so genannte ‘Biofouling’ oder gibt es in unseren Farmen eventuell andere wachstumsfeindliche Faktoren die wir einfach (noch) nicht kennen?
  3. Seit dem ‘pflanzen’ der Setzlinge ist erst ein halbes Jahr vergangen. Wir kennen also noch nicht einmal alle Auswirkungen der saisonalen Schwankungen der verschiedenen Jahreszeiten. Die kalte Jahreszeit hat sicherlich einen Einfluss auf das Wachstum. Vielleicht auch die Regenzeit. Aber welchen?

Mit diesem Wachstum wird es schwierig sein unsere Ziele zu erreichen. Zudem haben wir auch das Problem genügend Setzlinge für weitere Schwammfarmen liefern zu können. Wir benötigen definitiv mehr Zeit für weitere Beobachungen und Tests. Geduld ist angesagt - Pole Pole! wie man hier in Afrika sagt. Langsam langsam…

The hanging garden from Zanzibar In der grossen Testfarm

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