Neue Korallenriff-Monitoring-Initiative gestartet

05.03.2018

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Zum ersten Mal in der Geschichte Zanzibars haben sich verschiedene Tauch-organisationen, NGO und Wissenschaftler für einen 'Coral Reef Monitoring'- Workshop in Jambiani zusammengefunden. Die 23 Teilnehmenden erhielten im zweitägigen Workshop von Dr. David Obura von Coastal Oceans Research and Development (CORDIO), Ostafrika ein vollumfängliches Training zu den verschiedenen Riff-Monitoring-Methoden. Zudem haben wir intensiv diskutiert, wie wir in Zanzibar eine koordinierte Korallenriff-Initiative etablieren können. Die neuformierte Gruppe plant nun, die bisher nur an der Westküste vorgenommenen Riff-Überwachung auf ganz Zanzibar auszuweiten. Mit all den Augen und Ohren, die fast täglich ins Meer abtauchen, kann die Gruppe wichtige Informationen zur Entscheidungsfindung in Fischerei, Naturschutz und Tourismus beisteuern und rechtzeitig Alarm schlagen, falls etwas Bedrohliches entdeckt wird.

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Der Workshop wurde von  Zuri Hotels und Buccaneer Diving gesponsert und von CORDIO East Africa sowie marinecultures.org unter Mithilfe von Chumbe Island Coral Park, coralreefcare.com and marinecultures.orgauf die Beine gestellt. Ein grosses Dankeschön gilt auch dem Jambiani Tourism Training Institute für die ausgezeichnete Gastfreundschaft.

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Was beinhaltet unser Monitoring?

Korallenbleiche

Jedes Jahr, wenn während der Monate Dezember und Januar die saisonalen Meerwassertemperaturen im Westindischen Ozean (WIO) ansteigen, werden die Mitglieder der neuen Gruppe ein Extra-Auge auf die Indikatoren der gefürchteten Korallenbleiche werfen. Solche Bleichen treten am häufigsten im Februar und März auf, wenn die Wassertemperaturen sich ihrem Höhepunkt nähern. Sobald erste Anzeichen von Korallenbleiche erwiesen sind, werden ausgewählte Riffe in einem Zweiwochen-Rhythmus gemonitort, bis sich die Anzahl toter Korallen stabilisiert hat (peak bleaching).

Lebensraum
Jährlich oder auch häufiger wird die Gruppe so genannte benthic-Kontrollen durchführen, bei denen alle Bewohner des jeweiligen Riffs (z.B. Hart- und Soft-Korallen, Schwämme, algen- und bakterienüberwachsene Felsen etc.) genau angeschaut und gezählt werden. Erst eine genaue Übersicht erlaubt die Bestimmung des Hartkorallen-Anteils, welcher der wichtigste Indikator eines gesunden Riffs ist. Hartkorallen sind die eigentlichen Riff-Erbauer. Die Präsenz der verschiedenen Konkurrenten der Korallen wiederum gibt der Gruppe wichtige Informationen darüber, was genau den Zustand der Hartkorallen beeinflusst.

Fischbestand
Ein gesundes Riff beherbergt normalerweise auch viele Fische. Die Abwesenheit gewisser Fischspezies kann ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand eines Riffes sein. Zum Beispiel kann die Überrepräsentation von Papageienfischen starken Algenbewuchs aufgrund einer Korallenbleiche anzeigen, während Falterfische Indikatoren für gesunde Korallenkolonien sind, da sie sich von Korallenpolypen ernähren. Die Fischzählungen werden begleitend zur Analyse der Riffstruktur durchgeführt.
Die qualitativen und quantitativen Daten senden wir an CORDIO East Africa, welche die Beobachtungen analysiert und einen spezifischen Bericht für Zanzibar verfasst. Die gesammelten Daten werden von Cordio auch in den weltweiten Datenpool eingespiesen.

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