Covid-19 auch in Sansibar

15.03.2020

Auch unsere Aktivitäten bleiben nicht verschont von der rasanten globalen Entwicklungen. Wir mussten unter Anderem unser Programm im Bereich Fischerei-Management pausieren. Dieses besteht zurzeit hauptsächlich aus Workshops mit den lokalen Autoritäten und den Fischerei-Komitees sowie diversen Meetings mit einer grösserer Anzahl an Personen. Ziel unserer Bemühungen ist die regelmässige Durchführung von Tintenfisch-Schonzeiten sowie den Aufbau von No-Fishing-Zonen unter lokalem Management.

Ebenso unterbrechen mussten wir unser Evaluations-Projekt für den Aufbau von Seegurken-Farmen in Muyuni. Hier stehen ebenfalls diverse Sitzungen mit der Dorfbehörd und dem lokalen Fischerei-Komitee an. In eine kleine Machbarkeitsstudie haben wir bereits einen geeigneten Standort für den Aufbau von 10-20 Seegurken-Farmen und die Zusammenarbeit mit der Regierung sowie diversen Projektpartnern geklärt. Erst wenn die Community von Muyuni "an Bord ist", können wir mit den Vorbereitungen für eine Pilotphase zu beginnen.

Video über Seegurken Farming

>> Video über die Kultivierung von Seegurken in Madagaskar

Das Schwamm-Farming und die Korallen-Wiederaufforstung laufen weiter. Die unabhängigen Farmerinnen sowie auch die Korallen-Farmer können ihre Arbeit relativ problemlos mit den bekannten Hygiene- und Social-Distancing-Massnahmen weiterführen.

Nur ein Problem stellt sich: Der Tourismus in Sansibar ist völlig am Boden und so ist auch der lokale Markt für die Naturschwämme zusammengebrochen. Wir haben uns daher entschieden, den Farmerinnen ihre Produkte abzukaufen und die Schwämme, wenn nötig, in Europa zu verkaufen. Die Farmerinnen brauchen ihre Einnahme, um mit ihren Familien überleben zu können. Die Wirtschaft von Sansibar, die zu 80% von Tourismuseinnahmen lebt, ist schwer angeschlagen. Tourist*innen werden wohl noch länger fernbleiben, selbst wenn wieder Flüge angeboten werden.

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