80-90% der Schwämme verloren!

20.10.2021

Seit fast 10 Jahren züchten von uns geschulte Frauen Schwämme für den Verkauf auf dem Touristenmarkt. Bislang gab es jedes Jahr einen schwankenden Prozentsatz an Sterblichkeit (10-30 %) aufgrund von Schädlingen und Krankheiten. Aber diesen September haben wir beinahe alles verloren. Etwa 15'000 Schwämme in 15 Farmen. Die Einkommensverluste für die Farmerinnen sind enorm. Sie haben nur noch für 2-3 Monate Schwämme zu verkaufen bis ihr Lager leer ist.

affected sponge

Infiszierter Schwamm

Unser Hilferuf an die weltweite Gemeinschaft der Schwammforscher hat erfreulich viele Rückmeldungen gebracht. Bis jetzt sind sich alle einig. Als mögliche Gründe für das Massensterben wurden Veränderungen der Umweltbedingungen, Wasserverschmutzung und/oder eine Pilz- oder Bakterieninfektion genannt. Wasser- und Schwammproben wurden bereits gesammelt und zur Analyse an die Universität Oldenburg in Deutschland geschickt.

Empty farms

Leere Farmen

In unserer Aufzuchtfarm im tieferen Wasser (4-9m Tiefe) war der Verlust deutlich geringer als in den produktiven Farmen (0,5-4m Tiefe) in Ufernähe. Deshalb haben wir jetzt alle verbliebenen Tiere in tieferes Wasser evakuiert. Außerdem haben die Farmer das gesamte Farmmaterial gründlich gereinigt und die toten Schwämme vom Meeresboden entfernt.

The first seaweed seeds arrived

Erste Seaweed Setzlinge werden angeliefert.

Auch die Bestandsdichte oder generell die Monokultur könnten zur Verbreitung einer Krankheit beigetragen haben. Wir haben nun begonnen, in den leeren Farmen Seegras (Spezies Spinosum) zu kultivieren, damit die Farmerinnen in den nächsten 8 Monaten zumindest etwas Einkommen haben. Der Plan ist, so bald wie möglich versuchsweise wieder neue Schwamm-Fragmente in die produktiven Schwammfarmen zu bringen und diese versetzt zwischen das Seegras zu hängen. Wenn sie überleben, werden wir die Bestände in den Farmen sukzessive wieder aufstocken.

<< zurück